claudia kuhlmann blog

Chronische Rückenschmerzen & unsere Position im Leben

Patientin, 33, Chronische LWS- & HWS-Schmerzen

Wir haben diese Patientin seit 6 Jahren in unregelmässigen Abständen immer wieder wegen ihrer Rückenschmerzen behandelt. Dabei gingen die Verspannungen auf Höhe des 5. Lendenwirbels nie ganz weg. Sie hatte einen Sportunfall in ihrer Pubertät & war mit dem Po ungebremst auf den Hallenboden aufgekommen.

Heute ist die 1. Behandlung mit der Körper Coaching Technik. Beim Befragen des 5. Lendenwirbels bekomme ich ein Bild, dass die Patientin der unterste Teil ist & sich alle Familienmitglieder über ihr „stapeln“. Ich frage sie, ob das stimmt und sie bestätigt immer ihre Familie getragen zu haben. Sie ist die Jüngste von 3 Schwestern.

Wir geben allen Familienmitgliedern ihre Verantwortung zurück und meine Patientin erhält gleichzeitig die Aufgabe, die Verantwortung für ihr eigenes Leben und für ihre Gefühle vollständig zu übernehmen. Meist übernehmen wir Verantwortung für Andere und lassen uns gleichzeitig selbst Verantwortung abnehmen.

Als ich die Zellen frage, ob sie nun einen anderen Platz einnehmen kann, sehe ich dass es meiner Patientin schwer fällt, ihren Platz zu finden. Was nun folgt, ist sehr dramatisch. Die Anspannung im Körper nimmt deutlich zu. Sie selbst spürt das auch, kann aber nicht sagen warum.

Erst als ich die Zellen frage, erfahre ich dass sie nun keine Berechtigung mehr hat, hier zu sein. Es war ihre Lebensaufgabe, ihre Familie zu stützen und wenn die wegfällt, ist ihr Lebenssinn weg.

Die Behandlung fühlt sich wie ein Überlebenskampf an & berührt mich sehr. Ich sage: „Stellt Euch vor, Ihr hättet eine Lebensaufgabe.“

Irgendetwas scheint das System trotzdem noch zu blockieren. Wie sich in der nächsten Behandlung rausstellt, ist es die Wut, die sie noch nicht loslassen kann. In der 2. Sitzung behandle ich die gesamte Wirbelsäule und bekomme von den Zellen eine Geschichte gezeigt, die mit ihrem neuen Weg und den Hindernissen zu tun hat.

Ich behandle meine Patientin insgesamt 3 mal. Nach der 2. Behandlung ist sie sehr wütend (ich glaube auch auf mich & meine Worte) & kurz davor die 3. Behandlung abzusagen. Gott sei dank tut sie es nicht. Denn da spüre ich ihren Körper zum ersten Mal nach all den Jahren so wie er sein sollte. Die Muskulatur der Lendenwirbelsäule ist ganz weich. L5 ist frei beweglich. Es berührt mich sehr, weil ich spüre, wie sehr es sich gelohnt hat zu kämpfen.

Sie selbst bestätigt, dass sie seit der 2. Behandlung komplett schmerzfrei ist & ihre Halswirbelsäule wieder in beide Richtungen bewegen kann. Sie sagt, dass sie so sehr bei sich ist, wie schon lange nicht oder vielleicht noch nie in ihrem Leben. Mit ihren Eltern kann sie seitdem ohne Groll und mit ganz viel Leichtigkeit Zeit verbringen.